Einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Splendid Research aus dem Jahr 2019 zufolge, haben über zwei Drittel der Herrchen und Frauchen ihren Hund bereits mit in den Urlaub genommen.
Wer möchte zur schönsten Zeit des Jahres schon auf seinen vierbeinigen Liebling verzichten? In der Regel finden Reisen mit Hund in heimischen Gefilden statt, also innerhalb der Bundesrepublik oder in benachbarten Ländern, die per Auto oder mit der Bahn zu erreichen sind.
Es gibt jedoch auch etliche Gründe, seinen Hund im Flugzeug mitzunehmen. Ein Hund im Flugzeug ist keine Seltenheit und mit der richtigen Planung und Organisation im Vorfeld gut realisierbar. Aber lesen Sie selbst…
Grundlegendes, wenn Sie einen Flug mit Hund buchen möchten
Eine Flugreise bedeutet in der Regel Stress für Hunde, auch wenn diese ansonsten einen taffen Charakter aufweisen. Es ist eine völlig ungewohnte Situation, die oft mit großen Ängsten einhergeht, vor allem, wenn Ihr Liebling im Frachtraum der Maschine transportiert werden muss. Wägen Sie deshalb unbedingt ab, ob Sie Ihrem Hund eine Flugreise überhaupt zumuten möchten, bevor Sie in die Detailplanung einsteigen.
Wenn Sie mit Ihren Fellnasen innerhalb der EU verreisen möchten, müssen Sie die gesetzlichen Regelungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums befolgen. Demnach dürfen Sie maximal fünf Heimtiere mitführen, die nicht dazu bestimmt sein dürfen, den Besitzer zu wechseln. Benötigt wird außerdem ein Heimtierausweis für jeden Hund.
Informieren Sie sich über die entsprechenden Bestimmungen rund um das Reisen mit Haustieren in dem EU-Mitgliedstaat, in den Sie Ihre Reise führt. Je nach Staat gelten unterschiedliche Regelungen bei der Chip-Pflicht und beim Thema Impfungen.
Die Kosten für die Mitnahme eines Hundes im Flugzeug variieren je nach Airline. In der Regel können Sie für die Mitnahme eines kleinen Hundes in der Kabine mit Kosten in Höhe von etwa 50 Euro rechnen (bei einem Flug innerhalb Europas). Größere Hunde, die in Transportboxen im Frachtraum mitfliegen, verursachen schnell Kosten von 100 Euro und mehr. Blinden- und Servicehunde fliegen übrigens meistens gratis mit.
Kann ich mit einem großen Hund in der Kabine fliegen und was kostet das?
- Nicht alle Airlines befördern Hunde. Insbesondere sogenannte Low-Cost-Carrier verweigern die Mitnahme von Vierbeinern und machen hier nur bei Führ- und Begleithunden und auf bestimmten Strecken eine Ausnahme. Größere Airlines erlauben die Beförderung von Vierbeinern. Besser ist es dennoch, wenn Sie vor der Buchung eines Fluges noch einmal separat nachfragen. Je nach Größe bzw. Gewicht Ihrer Fellnase, findet der Transport in der Passagierkabine oder im Frachtraum des Jets in einer Transportbox statt.
- Der Transport kleinerer Hunderassen erfolgt über eine kleine Hundebox, die Sie neben sich auf den Boden der Flugzeugkabine stellen können. Die Maße der Box betragen in der Regel 55 x 40 x 23 cm und das Gewicht sechs bis acht Kilogramm. Diese Variante ist für die meisten Fellnasen angenehmer, weil Sie als Bezugsperson/Rudel in der Nähe sind und beruhigend auf Ihren Liebling einreden können, wenn die Ohren aufgrund der Druckunterschiede in der Kabine oder wegen der lauten Geräusche schmerzen sollten.
- Wiegt Ihr Vierbeiner über acht Kilogramm, erfolgt der Transport in der Regel im speziell mit Belüftungs- und Heizsystemen ausgerüsteten Frachtraum. Einige Luftfahrtgesellschaften bieten entsprechende Boxen zum Verleih an. Diese Transportboxen sind besonders stabil sowie luft- und am Boden wasserdurchlässig. Es ist wichtig, dass Ihre Fellnase in der Box bequem aufrecht stehen und sich in ihr drehen kann.
- Bestimmte Kampfhunderassen sind bei manchen Fluggesellschaften prinzipiell von einer Mitnahme ausgeschlossen oder es gelten besondere Voraussetzungen für die Beförderung (zum Beispiel die Nutzung und Unterbringung der Tiere in speziellen Käfigen).
Wie bereite ich mich auf die anstehende Flugreise mit Hund vor?
- Melden Sie die Mitnahme eines Hundes möglichst frühzeitig bei der entsprechenden Airline an. Viele Fluggesellschaften bieten hierfür spezielle Online-Formulare an, die 48 bis 24 Stunden vor Abflug ausgefüllt und übermittelt werden müssen.
- Planen Sie mehr Zeit beim Check-in ein. Bringen Sie Ihren Hund zum Sperrgepäckschalter, wo er vom Flughafenpersonal gewogen und in die Transportbox gesetzt wird. Für den Check-In wird dann auch der eingangs erwähnte Heimtierausweis benötigt.
- Bedenken Sie, dass manche Hunderassen nicht für den Aufenthalt in klimatisch besonders warmen Regionen geeignet sind. Kurznasige Hunderassen wie Möpse oder Bulldoggen haben zum Beispiel Probleme mit größeren Temperaturumstellungen. Buchen Sie Direktflüge ohne weitere Umstiege. So bleiben Ihrer Fellnase weitere Strapazen während der Flugreise erspart.
Tipps zur Beruhigung Ihres Vierbeiners, wenn Sie ihn im Flugzeug mitnehmen
- Gewöhnen Sie Ihren Liebling frühzeitig an die Transportbox und nehmen Sie ihm dadurch die Angst vor diesem ungewohnten Gegenstand. Richtigen Sie die Box zu Hause gemütlich her und sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund sich in der Box wohlfühlt.
- Gehen Sie vor einem Flug noch einmal eine große Runde Gassi mit Ihrem Vierbeiner und stellen Sie sicher, dass er sich lösen und nochmal richtig auspowern kann. Fliegt Ihr Hund mit Ihnen in der Kabine mit, können Sie die Bordtoilette gemeinsam aufsuchen, wenn die Blase drückt. Beim Transport im Frachtraum muss Ihr Hund sein Geschäft in der Transportbox verrichten.
- Denken Sie daran, dass Hunde auf viele Situationen sensibler reagieren als wir Menschen, was sich auf ihr zentrales Nervensystem oder das Herz-Kreislauf-System auswirken kann. Verzichten Sie auf die Gabe von Beruhigungsmitteln, da diese den Kreislauf zusätzlich belasten können und die Aufregung unter Umständen eher verstärken.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Reise und einen wunderschönen Urlaub mit Ihrem Liebling, egal ob per Flugzeug, Auto, Zug, Schiff oder mit dem Fahrrad.