Vor kurzem tobte der treue Freund noch fröhlich herum, doch plötzlich ist alles anders. Er kann sich nur noch schwer erheben, zittert, zeigt Lähmungserscheinungen, ist vielleicht sogar inkontinent. Der Verdacht erhärtet sich: Wahrscheinlich handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall beim Hund. Ein wahrer Alptraum für Mensch und Tier, den es gemeinsam zu überwinden gilt.
Als Erstes steht der Besuch beim Tierarzt an. Doch schon vorher möchten Hundefreunde gern wissen: Was kommt nun alles auf uns zu? Welche Heilungschancen gibt es? Kann der schlimmste Fall eintreten, dass ich meinen geliebten Vierbeiner einschläfern lassen muss? Die gute Nachricht lautet, dass dies keinesfalls der Anfang vom Ende ist. Medizinisch lässt sich einiges machen, doch müssen Sie dafür eine Weile die Zähne gemeinsam zusammenbeißen. Wir erklären, wie es anfängt – und wie es weitergeht beim Thema Bandscheibenvorfall Hund.
1. Vorab geklärt: Was ist ein Bandscheibenvorfall beim Hund?
Die Bandscheiben des Hundes befinden sich, wie beim Menschen, zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule und puffern diese gegeneinander ab. Sie bestehen aus einem gelartigen Inneren mit einer Hülle aus Knorpelfasern. Beim Bandscheibenvorfall drückt sich das Bandscheibengewebe immer weiter nach außen. Der Beginn kann schlagartig oder allmählich sein.
Drückt die sich vorwölbende Bandscheibe auf einen Nerv oder eine Nervenwurzel, treten teils starke Beschwerden auf. Schmerzen und eingeschränkte Körperfunktionen sind die Folge. Je nachdem, an welcher Stelle der Wirbelsäule der Bandscheibenvorfall „sitzt“, sind verschiedene Körperregionen betroffen. Auslöser für diese Verletzung können ruckartige Bewegungen sein, ebenso wie Nässe, Unterkühlung, Zugluft und jahrelanger Verschleiß.
Leider ist es nicht möglich, einen Hund komplett davor zu schützen. Sie müssen sich also kein Versagen ankreiden, wenn es zu einem Bandscheibenvorfall bei Ihrem Hund kommt. Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch, hat König Zufall immer die Hand mit im Spiel.
2. Welche Ursachen können zu einem Bandscheibenvorfall führen?
Allerdings gibt es verschiedene Risikofaktoren, die einen Bandscheibenvorfall deutlich wahrscheinlicher machen. Einige davon können Sie als Hundehalter beeinflussen, andere nicht. Diese Ursachen liegen der Erkrankung häufig zugrunde:
- Erbliche Veranlagung: Bestimmte Hunderassen sind gefährdeter, zum Beispiel, wenn sie einen überdurchschnittlich langen Rücken haben (z.B. Dackel)
- Bewegungsmangel: Bewegung stößt den Regenerationsprozess der Bandscheiben an, bei Bewegungsmangel fällt dieser aus.
- Einseitige Belastung: Auch eine zu hohe, einseitige Belastung kann einen Bandscheibenvorfall zur Folge haben, beispielsweise im Leistungssport.
- Verletzungen: Bei einem Unfall können auch die Bandscheiben erheblichen Schaden nehmen.
- Verschleiß: Bandscheiben sind verschleißanfällig, im Alter können sie ohne ersichtlichen äußeren Anlass ihre Form verändern.
3. Bandscheibenvorfall beim Hund: Symptome auf einem Blick
Die Symptome sprechen meistens eine deutliche Sprache, dennoch ist selbstverständlich eine ärztliche Abklärung nötig. Achten Sie auf die folgenden Signale, wenn Sie bei Ihrem Hund einen Bandscheibenvorfall vermuten:
- Gekrümmter Rücken
- Unnatürliche Haltung / eingeschränkte Beweglichkeit
- Probleme beim Aufstehen
- Vermeiden von Sprüngen
- Schwierigkeiten beim Treppenlaufen
- Probleme beim Aufsetzen der Pfoten
- Schleifenlassen der Gliedmaßen
- Koordinationsschwierigkeiten
- Partielle Lähmungserscheinungen
- Gleichgewichtsstörungen
- Häufiges Muskelzittern
- Harn- und / oder Kotinkontinenz
Beim Bandscheibenvorfall gibt es verschiedene Erkrankungsgrade von leichten bis zu sehr schweren Symptomen. Zu Anfang handelt es sich vielleicht nur um kleine Irritationen, denen Sie als Hundehalter wenig Beachtung schenken. Kommt es im Rahmen eines Bandscheibenvorfalls beim Hund zur Lähmung der Hinterbeine, ist Erkrankungsgrad 5 erreicht. Dann besteht der Verdacht, dass bereits das vollständige Zwischengewebe der Bandscheiben ausgetreten ist.
4. Kann es etwas anderes als ein Bandscheibenvorfall sein?
Sie stellen bei Ihrem Hund eine Auswahl der oben genannten Symptome fest? Dann muss es trotzdem nicht unbedingt ein Bandscheibenvorfall sein, unter dem Ihr Gefährte leidet. Eventuell ist die Hüftpfanne fehlentwickelt, mit einer zu kleinen Auflagefläche für den Oberschenkelkopf. Der entstehende Überdruck bewirkt mit der Zeit eine Knorpelschädigung und Schmerzen: Das Ganze gibt es auch beim Menschen und nennt sich Hüftdysplasie.
Eine weitere Option besteht darin, dass Ihr Hund eine Wirbelgelenksarthrose hat, auch Spondylose genannt. Dabei verschleißen die Facettengelenke und degenerieren entsprechend. Diese Gelenke sind zuständig für Rotation, Streckung und Beugung der Wirbelsäule. Beides, Hüftdysplasie und Spondylose, kann im Folgenden schmerzhaft werden.
Die üblichen Symptome eines Bandscheibenvorfalls können zudem auf eine Entzündung, einen Wirbelbruch oder einen Tumor hinweisen. Holen Sie sich eine gesicherte ärztliche Diagnose und medizinischen Rat, bevor Sie Maßnahmen ergreifen. Die Abklärung findet in der Tierarztpraxis statt, mit einer neurologischen Untersuchung und bildgebenden Verfahren wie Kontraströntgen, CT oder MRT unter Vollnarkose. Die Narkose erfolgt, um Ihrem Tier Stress zu ersparen.
5. Bandscheibenvorfall beim Hund: Heilungschancen der verschiedenen Schweregrade
Wie auch bei vielen menschlichen Erkrankungen hängen die Heilungschancen Ihres Vierbeiners von der Schwere des Bandscheibenvorfalls und der schnellen Erkennung ab. Leichte Fälle dürfen sich über eine deutlich günstigere Prognose freuen als schwere mit womöglich später Diagnose.
Bandscheibenvorfall beim Hund: OP ja oder nein?
- Leichter Bandscheibenvorfall: Leidet Ihr Hund (noch) nicht unter Lähmungserscheinungen, braucht er womöglich nicht einmal eine Operation. Der Arzt wird in diesem Fall eine konservative Therapie vorschlagen, mit Schmerzmitteln, Entzündungshemmern und einer totalen Schonzeit. Gassigänge an der kurzen Leine sind in diesem Fall noch erlaubt, Toben, Springen und Treppensteigen jedoch keinesfalls. Eine gezielte Physiotherapie beschleunigt die Heilung und stärkt das betroffene Gewebe.
- Schwerer Bandscheibenvorfall: Kommt eine konservative Therapie nicht infrage oder schlägt sie nicht an, wird Ihr Tierarzt eine Operation vorschlagen. Danach erfolgt eine relativ langwierige Physiotherapie, zum Beispiel mit Aufstelltraining und Training auf einem Unterwasserlaufband.
6. Bandscheibenvorfall Hund: Wie hoch sind die OP Kosten?
Leider sind Operationen bei einem Haustier auch immer eine Kostenfrage. So sehr Sie alles Notwendige für Ihren Hund tun möchten, bleibt Ihr Handeln doch immer durch das vorhandene Budget begrenzt. Die OP Kosten lassen sich nicht pauschal benennen, sie fallen Individuell hoch aus. Vierstellig werden sie aber auf jeden Fall, hinzu kommen die Kosten für eine längere Nachversorgung.
Fragen Sie Ihren Tierarzt oder die ausgewählte Tierklinik nach den Preisen, dort erhalten Sie nähere Auskünfte. Liegt ein Bandscheibenvorfall beim Hund vor, möchten viele Hundebesitzer gern wissen, wie die allgemeinen ohne OP Erfahrungen sind. Auch die fallen naturgemäß höchst unterschiedlich aus, je nach Art und Schwere des Bandscheibenvorfalls, der Konstitution des Tieres und der alternativen Behandlung. Lassen Sie sich vom Tierarzt Ihres Vertrauens beraten.
7. Hund mit Bandscheibenvorfall einschläfern? Eine harte Wahl!
Durch den Bandscheibenvorfall ist Ihr Hund gelähmt, Sie denken über das Einschläfern nach? Oder die OP ist nicht gelungen beziehungsweise die Erfolgschancen sind nur sehr gering? Sie möchten Ihr geliebtes Tier gewiss nicht gern leiden sehen. Und wahrscheinlich können Sie sich auch nicht jeden Tag 24 Stunden um den treuen Freund kümmern, wie um einen bettlägerigen menschlichen Pflegefall.
Die Entscheidung liegt allein bei Ihnen. Stellen Sie sich die folgenden Fragen, wenn Sie der Antwort näherkommen möchten:
- Kann ich zeitlich und emotional die Hundepflege meistern?
- Erscheint mir das Leben meines Tieres noch lebenswert?
- Ist mein Hund ohnehin am Ende seines Lebens angekommen?
- Sind die Kosten einer Dauertherapie und -medikation leistbar?
Gewiss machen Sie sich die Entscheidung nicht leicht, aber niemand kann Ihnen übelnehmen, wenn Sie Ihr Tier nach Prüfung aller Fakten in Würde gehenlassen.
8. Was muss ich bei einem Bandscheibenvorfall beim Hund in der Genesungszeit beachten?
Nach der Akutphase des Bandscheibenvorfalls oder einer OP braucht Ihr Hund Zeit und Geduld, um zu genesen. Befolgen Sie in dieser Phase unbedingt die Anweisungen Ihres Tierarztes und eines eventuellen Physiotherapeuten. Physiotherapie ist absolut wichtig, damit das Tier die nötige Muskelkontrolle und einen fließenden Bewegungsablauf wiedererlernt. Zudem braucht Ihr Hund in dieser Zeit mehr Ruhepausen als sonst.
Zu beachten sind außerdem meist folgende Punkte:
- Entlastung der Wirbelsäule
- Wenig oder nicht springen
- Treppen vermeiden
- Brustgeschirr statt Halsband
- Wärmelampe zur Entspannung der Muskulatur
9. Nach dem Bandscheibenvorfall beim Hund: Übungen, die helfen
Genau wie beim Menschen ist es nötig, die physiotherapeutischen Übungen zumindest teilweise auch zu Hause durchzuführen. Nur so ergibt sich ein durchschlagender Effekt – und Sie verkürzen wahrscheinlich die Menge der kostenintensiven Trainingsstunden. Passen Sie deshalb gut auf, was der Therapeut mit Ihrem Hund macht, stellen Sie Fragen und lernen Sie mit. Erkundigen Sie sich, welche Übungen daheim sinnvoll sind und welche Sie als Laie besser sein lassen sollten.
Wir empfehlen, keine Übungen aus dem Internet zu übernehmen, ohne Rückversicherung bei dem Experten. So richten Sie keinen weiteren Schaden an, sondern sind eine wirkliche Hilfe für Ihren Hund.
10. Dem (nächsten) Bandscheibenvorfall effektiv vorbeugen
Sicher hätten Sie jetzt gern ein Rezept, mit dem sich Bandscheibenvorfälle für alle Zeiten verhindern lassen. Leider gibt es das nicht, denn Pech haben kann man immer. Trotzdem empfehlen wir eine sorgfältige Vorbeugung zur Risikominimierung, und die geht so:
- Übergewicht durch Ernährung und Bewegung konsequent vermeiden
- Bei gefährdeten Rassen eher kurze Gassigänge, wenig Treppensteigen u.a.
- Muskelaufbautraining für den Rücken zur Entlastung der Wirbelsäule
- Physiotherapie-Check-up zum Lösen von Blockaden und Verspannungen
- Knochen- und gelenkstärkende Ernährung, z.B. mit MaxidogVit „Wild“ von Reico
- Viel Flüssigkeit, immer frisches Trinkwasser, Trockenfutter evtl. aufweichen
- Änderungen im Verhalten immer ernst nehmen und genau hinterfragen
Ausgewogenes Futter mit allen wichtigen Inhaltsstoffen beugt so mancher Erkrankung vor. Der Allgäuer Produzent Reico fügt beispielsweise seinen Produkten stets eine besondere Algenmischung bei, die für ein mineralisches Gleichgewicht sorgt und dadurch Knochen und Gelenke nachhaltig stärkt.
Das Nassfutter MaxidogVit ist nur ein Beispiel für viele verschiedene Futtersorten mit diesem entscheidenden Zusatz. Eine kostenlose Futterberatung bei Reico-Partner Hundefutter Vital schafft außerdem Klarheit darüber, was in der Hundeernährung wirklich richtig und wichtig ist.